„Ich

sollte

meinen

alten

Weg

nicht

weiter

gehen.

Abschied

bedeutete

aber

auch

die

Chance für einen Neuanfang.“

Sabine Ellerbrock


Aus-/ Weiterbildung & Beruf

Geboren wurde ich 1975 in Bielefeld. Nach erfolgreichem Abitur studierte ich an der Universität in meiner Heimatstadt Biologie und Sport auf Lehramt. Nach bestandenem Staatsexamen und einem Zertifikatskurs 2012/13 im Fach Mathematik war ich an unterschiedlichen Gymnasien als Lehrerin in den genannten Fächern tätig und wechselte 2016 an das Gymnasium der Stadt Lage, an dem ich auch noch heute unterrichte. Während meines Studiums arbeitete ich unter anderem als Vitalcoach, Trainerin sowie in einer Physiotherapiepraxis und bildete mich später noch über eine private Heilpraktikerausbildung im alternativmedizinischen Bereich und über eine Opti-Limp-Basisausbildung am Bihlmaier-Institut im Coachingbereich weiter fort, nebenberuflich arbeitete ich auch zeitweise als Autorin. Krankengeschichte & Neuorientierung 2007 erkrankte ich im Zuge einer Routineoperation an CRPS I (complex regional pain syndrome (früher auch als Morbus Sudeck bezeichnet)). Die Folge waren sehr starke neuropathische Dauerschmerzen sowie eine Fußfehlstellung bzw. Einsteifung meines Fußes in Sichelform. Aus dem Erwerb dieser Behinderung resultierte auch eine sportliche Umorientierung hin zum Behindertensport (dazu hier mehr) . Seit meinem 6. Lebensjahr war Tennis meine Hauptsportart, in der ich in allen Klassen bis hin zur Bundesliga aufschlug, daneben spielte ich Basketball, Handball, Fußball, lief Marathon und fuhr gern zum Windsurfen. 2009 begann ich mit Rollstuhltennis (dazu hier mehr). Zwar zwang mich das CRPS 2007 zu einer Neuorientierung, nachträglich verstand ich diesen Umstand jedoch als notwendig, um die Bereitschaft zu entwicklen, meine eigentlichen Probleme anzugehen, denn ich war zuvor nicht glücklich gewesen. Darauf hatten mich diverse somatische Beschwerden aufmerksam gemacht, vor denen ich jedoch lange buchstäblich die Augen verschloss und ich schließlich - als somatisches Spiegelbild meiner Seele - Lidkrämpfe entwickelt hatte. Ich hatte so lange weggeguckt, bis ich meinen Körper nicht mehr ignorieren konnte, weil er mir eine entsprechende Grenze setzte und ich endlich verstand: ich sollte den Weg nicht weiter gehen, den ich zuvor gegangen war… Meinen Beruf empfand ich immer als stabilisierend, weshalb ich nach akuten Phasen oder stationären Aufenthalten auch immer versuchte, zeitnah wieder zu arbeiten. Die Freude an meinem Beruf ist mit Sicherheit eine wichtige Basis dafür, dass ich trotz meiner psychischen und physischen Beeinträchtigungen auch weiterhin berufstätig sein kann, was ich als großes Geschenk wahrnehme. Allerdings realisierte ich auch, dass sowohl Sport als auch Beruf bzw. Arbeit Vermeidungsstrategien waren, die mir zwar in Krisen halfen, aber auch lange verhinderten, dass ich therapeutisch weiterkam. Ich verdrängte lange Dinge, was mir aber erst bewusst wurde, als ich in Ruhephasen von der zuvor weggeschobenen Traurigkeit buchstäblich überschwemmt wurde und mir dann auch die Zeit zugestandt, mich mit den Dingen aktiv auseinanderzusetzen, die mich so lange Zeit belasteten und heute auch heute noch eine Rolle in meinem Erleben spielen. 2013 unterzog ich mich einer komplizierten Umstellungs-Operation an meinem betroffenen Fuß, um weiteren strukturellen Folgeschäden vorzubeugen. Postoperativ kam es zur Reaktivierung des CRPS sowie zu Muskelkrämpfen im Bein. Zum Ausschluss eines Hirntumors wurde 2014 das SCS-Gerät explantiert, das heißt herausgenommen, was man mir 2009 zur LInderung der CRPS-Schmerzen eingesetzt hatte. SCS steht für „spinal cord stimulation system“. Ein solches Gerät ermöglicht eine Neurostimulation über elektrische Impulse, wobei hierfür Elektroden nah an der Wirbelsäule eingesetzt werden. Die Steuerung des Gerätes erfolgt über eine Sonde, die bei mir im Bauchraum positioniert war. Zwar half das System anfangs, die sehr starken Nervenschmerzen zu lindern, hatte aber irgendwann keinen Effekt mehr und verursachte mehr Probleme als dass es half, sodass ich mich zu dessen Entnahme entschied. Postoperativ erlitt ich bei diesem Eingriff einen Atemstillstand. Dieser war neben Gewalterfahrungen und anderen Belastungen Ursache für die Entwicklung einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Vor diesen Ereignissen war ich 2013/2014 noch Weltranglistenerste im Rollstuhltennis, konnte danach aber nicht mehr vollends an meine vorherigen Leistungen anknüpfen, auch wenn ich zwischen 2015 und 2017 noch vereinzelt große Erfolge feiern konnte. 2017 erfolgte auf eigenen Wunsch die Amputation meines rechten Unterschenkels, was die CRPS-Schmerzen reduzierte und mir wieder mehr Lebensqualität gab, weil ich danach mit Hilfe einer Prothese an Mobilität dazu gewann und nicht mehr dauerhaft auf Gehhilfen oder Rollstuhl angewiesen war. 2020 beendete ich schließlich meine internationale sportliche Laufbahn, weil ich realisierte, dass ich mit den Symptomen der PTBS und den anderen gesundheitlichen Problemen im professionellen Sportsystem meine Gesundheit dauerhaft aufs Spiel gesetzt hätte, auch weil ich darin an Gewohnheiten festhielt - ohne zu merken, dass ich dadurch zu lange in meinen Vermeidungsmodus geflüchtet war. Im Zuge meiner eigenen psychischen Erkrankungen sammelte ich viele Therapie- und Klinikerfahrungen und lernte die Grenzen und Möglichkeiten des Gesundheitssystems kennen. Mit den Ereignissen 2014 sammelte ich auch erste Psychiatrieerfahrungen und wurde zunehmend mit den typischen Symptomen einer PTBS sowie typischen Begleiterkrankungen konfrontiert - darunter vor allem Depressionen, Dissoziationen, selbstverletzendem Verhalten und Suizidalität. Weitere Psychatrieerfahrungen folgten. Dabei geriet ich sowohl physisch als auch psychisch mehrere Male an mein Limit, lernte aber auch, dass es sich lohnt zu kämpfen und dass es einen Weg heraus gibt, aus der oft gefühlten Dunkelheit und Ausweglosigkeit. Bereits nach Erwerb meiner körperlichen Behinderung war es mir ein Bedürfnis, anderen Betroffenen Mut zu machen. Und dies ist auch mein Ziel im Hinblick auf Menschen, die - wie ich - mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben. Ich weiß, wie sich Stigmatisierung anfühlt und ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn die Welt nur noch “schwarz“ erscheint. Ich habe meine eigenen Erfahrungen in einem Buch festgehalten und wenn Sie neugierig geworden sind, finden Sie hier   mehr Informationen zu diesem Buchprojekt.

„Ich

sollte

meinen

alten

Weg

nicht

weiter

gehen.

Abschied

bedeutete

aber

auch

die

Chance

für

einen

Neuanfang.“

Sabine Ellerbrock


Aus-/ Weiterbildung & Beruf

Geboren wurde ich 1975 in Bielefeld. Nach erfolgreichem Abitur studierte ich an der Universität in meiner Heimatstadt Biologie und Sport auf Lehramt. Nach bestandenem Staatsexamen und einem Zertifikatskurs 2012/13 im Fach Mathematik war ich an unterschiedlichen Gymnasien als Lehrerin in den genannten Fächern tätig und wechselte 2016 an das Gymnasium der Stadt Lage, an dem ich auch noch heute unterrichte. Während meines Studiums arbeitete ich unter anderem als Vitalcoach, Trainerin sowie in einer Physiotherapiepraxis und bildete mich später noch über eine private Heilpraktikerausbildung im alternativmedizinischen Bereich und über eine Opti- Limp-Basisausbildung am Bihlmaier-Institut im Coachingbereich weiter fort, nebenberuflich arbeitete ich auch zeitweise als Autorin. Krankengeschichte & Neuorientierung 2007 erkrankte ich im Zuge einer Routineoperation an CRPS I (complex regional pain syndrome (früher auch als Morbus Sudeck bezeichnet)). Die Folge waren sehr starke neuropathische Dauerschmerzen sowie eine Fußfehlstellung bzw. Einsteifung meines Fußes in Sichelform. Aus dem Erwerb dieser Behinderung resultierte auch eine sportliche Umorientierung hin zum Behindertensport (dazu hier mehr) . Seit meinem 6. Lebensjahr war Tennis meine Hauptsportart, in der ich in allen Klassen bis hin zur Bundesliga aufschlug, daneben spielte ich Basketball, Handball, Fußball, lief Marathon und fuhr gern zum Windsurfen. 2009 begann ich mit Rollstuhltennis (dazu hier mehr). Zwar zwang mich das CRPS 2007 zu einer Neuorientierung, nachträglich verstand ich diesen Umstand jedoch als notwendig, um die Bereitschaft zu entwicklen, meine eigentlichen Probleme anzugehen, denn ich war zuvor nicht glücklich gewesen. Darauf hatten mich diverse somatische Beschwerden aufmerksam gemacht, vor denen ich jedoch lange buchstäblich die Augen verschloss und ich schließlich - als somatisches Spiegelbild meiner Seele - Lidkrämpfe entwickelt hatte. Ich hatte so lange weggeguckt, bis ich meinen Körper nicht mehr ignorieren konnte, weil er mir eine entsprechende Grenze setzte und ich endlich verstand: ich sollte den Weg nicht weiter gehen, den ich zuvor gegangen war… Meinen Beruf empfand ich immer als stabilisierend, weshalb ich nach akuten Phasen oder stationären Aufenthalten auch immer versuchte, zeitnah wieder zu arbeiten. Die Freude an meinem Beruf ist mit Sicherheit eine wichtige Basis dafür, dass ich trotz meiner psychischen und physischen Beeinträchtigungen auch weiterhin berufstätig sein kann, was ich als großes Geschenk wahrnehme. Allerdings realisierte ich auch, dass sowohl Sport als auch Beruf bzw. Arbeit Vermeidungsstrategien waren, die mir zwar in Krisen halfen, aber auch lange verhinderten, dass ich therapeutisch weiterkam. Ich verdrängte lange Dinge, was mir aber erst bewusst wurde, als ich in Ruhephasen von der zuvor weggeschobenen Traurigkeit buchstäblich überschwemmt wurde und mir dann auch die Zeit zugestandt, mich mit den Dingen aktiv auseinanderzusetzen, die mich so lange Zeit belasteten und heute auch heute noch eine Rolle in meinem Erleben spielen. 2013 unterzog ich mich einer komplizierten Umstellungs- Operation an meinem betroffenen Fuß, um weiteren strukturellen Folgeschäden vorzubeugen. Postoperativ kam es zur Reaktivierung des CRPS sowie zu Muskelkrämpfen im Bein. Zum Ausschluss eines Hirntumors wurde 2014 das SCS-Gerät explantiert, das heißt herausgenommen, was man mir 2009 zur LInderung der CRPS-Schmerzen eingesetzt hatte. SCS steht für „spinal cord stimulation system“. Ein solches Gerät ermöglicht eine Neurostimulation über elektrische Impulse, wobei hierfür Elektroden nah an der Wirbelsäule eingesetzt werden. Die Steuerung des Gerätes erfolgt über eine Sonde, die bei mir im Bauchraum positioniert war. Zwar half das System anfangs, die sehr starken Nervenschmerzen zu lindern, hatte aber irgendwann keinen Effekt mehr und verursachte mehr Probleme als dass es half, sodass ich mich zu dessen Entnahme entschied. Postoperativ erlitt ich bei diesem Eingriff einen Atemstillstand. Dieser war neben Gewalterfahrungen und anderen Belastungen Ursache für die Entwicklung einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Vor diesen Ereignissen war ich 2013/2014 noch Weltranglistenerste im Rollstuhltennis, konnte danach aber nicht mehr vollends an meine vorherigen Leistungen anknüpfen, auch wenn ich zwischen 2015 und 2017 noch vereinzelt große Erfolge feiern konnte. 2017 erfolgte auf eigenen Wunsch die Amputation meines rechten Unterschenkels, was die CRPS-Schmerzen reduzierte und mir wieder mehr Lebensqualität gab, weil ich danach mit Hilfe einer Prothese an Mobilität dazu gewann und nicht mehr dauerhaft auf Gehhilfen oder Rollstuhl angewiesen war. 2020 beendete ich schließlich meine internationale sportliche Laufbahn, weil ich realisierte, dass ich mit den Symptome der PTBS und den anderen gesundheitlichen Problemen im professionellen Sportsystem meine Gesundheit dauerhaft aufs Spiel gesetzt hätte, auch weil ich darin an Gewohnheiten festhielt - ohne zu merken, dass ich dadurch zu lange in meinen Vermeidungsmodus geflüchtet war. Im Zuge meiner eigenen psychischen Erkrankungen sammelte ich viele Therapie- und Klinikerfahrungen und lernte die Grenzen und Möglichkeiten des Gesundheitssystems kennen. Mit den Ereignissen 2014 sammelte ich auch erste Psychiatrieerfahrungen und wurde zunehmend mit den typischen Symptomen einer PTBS sowie typischen Begleiterkrankungen konfrontiert - darunter vor allem Depressionen, Dissoziationen, selbstverletzendem Verhalten und Suizidalität. Weitere Psychatrieerfahrungen folgten. Dabei geriet ich sowohl physisch als auch psychisch mehrere Male an mein Limit, lernte aber auch, dass es sich lohnt zu kämpfen und dass es einen Weg heraus gibt, aus der oft gefühlten Dunkelheit und Ausweglosigkeit. Bereits nach Erwerb meiner körperlichen Behinderung war es mir ein Bedürfnis, anderen Betroffenen Mut zu machen. Und dies ist auch mein Ziel im Hinblick auf Menschen, die - wie ich - mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen haben. Ich weiß, wie sich Stigmatisierung anfühlt und ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn die Welt nur noch “schwarz“ erscheint. Ich habe meine eigenen Erfahrungen in einem Buch festgehalten und wenn Sie neugierig geworden sind, finden Sie hier      mehr Informationen zu diesem Buchprojekt.